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Devendra Banhart: Neues Album im März

Der König des Freak-Folks ist zurück. Devendra Banhart wird nach „What Will We Be“ (2009) eine neue Platte veröffentlichen. „Mala“ heißt sein achtes Studioalbum und wird am 12. März auf seinem eigenen Label Nonsuch Records erscheinen. Als bekennender Maler hat Banhart auch das Cover für sein neues Werk selbst entworfen. Als ersten Track könnt ihr hier „Für Hildegard von Bingen“ hören, das irgendwie von einem Traum über die katholische Heilige und einer Videokassette inspiriert ist- Banhart ist ja bekannt für seine unkonventionellen Texte und Gemütszustände.

Tracklist von „Mala“:

01 Golden Girls
02 Daniel
03 Für Hildegard von Bingen
04 Never Seen Such Good Things
05 Mi Negrita
06 Your Fine Petting Duck
07 The Ballad of Keenan Milton
08 A Gain
09 Won’t You Come Over?
10 Cristobal
11 Hatchet Wound
12 Mala
13 Won’t You Come Home
14 Taurobolium

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The Wrong Ferrari: Sinnfreie Freakshow im Drogenrausch

Wie beschreibt man einen Film, der keinen Inhalt hat und fast nur unter dem Einfluss von Ketamin geschrieben wurde? Jedenfalls kurz. Der erste Streifen von Folk-Verfechter Adam Green ist im Internet zu sehen und steht sogar zum freien Download zur Verfügung. The Wrong Ferrari heißt das gute Stück und handelt von…hmm, eigentlich nichts. Der Beititel „a Screwball Tragedy“ impliziert offensichtlich das Skurile und Absurde des Films. Und „weirdo“ ist es allemal. Viele bekannte Persönlichkeiten aus Musik-und Filmbusiness haben ihren Auftritt in dieser Drogen-Comedy, die nur mit dem i-Phone aufgenommen wurde. Gedreht wurde acht Monate lang in New York, Prag und Venedig. In der ersten Szene sieht man Adam Green ohne Hose in roter Uniformjacke ins Klo spucken und ziemlich fertig auf dem Badezimmerboden hocken. Eine Stimme kommentiert den Kummer des Protagonisten. Es ist der irische Autor BP Fallon, der im Laufe des Films als „Erzähler“ fungiert.

Als nächstes tauchen „Junior“ Macauly Culkin auf (mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen) und paar andere Jungs, die völlig einander vorbeireden. Wenn man richtig schlechtes Schauspiel sehen will, ist man hier genau richtig. Adam als „King of the Faggots“ ( eine Anspielung auf die Bezeichnung seiner Musik) begegnet auf seiner Hippie-Reise dem Bagel-King (seine Anhänger tragen einen Bagel um den Hals) und anderen komischen Gestalten. Dass der Konsum von Drogen offen gezeigt wird, versteht sich von selbst.

Auch wenn man sich den Film zehn Mal anschauen würde, versteht man die Handlung nicht. Aber das muss wohl auch nicht sein. Highlights sind allerdings die Gastauftritte von Devendra Banhart, Cory Kennedy, Dev Hynes, Pete(r) Doherty, Binkini Shapiro und vielen mehr – ohne prominente Unterstützung keine Aufmerksamkeit. 

The Wrong Ferrari ist eine groteske Hyperbel der Selbstfindung von „Greenster“ im Zeichen von Ketamin und Bagels.  Nach einem Sinn braucht man gar nicht zu suchen, einfach anschauen und über den abgedrehten Amateur-Zirkus lachen.

Hier ist der Link zum Video:

The Wrong Ferrari

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Song der Woche # 14

Happy Birthday to you, happy birthday… Ja es gibt eine Band, die sich Happy Birthday nennt und auch so ihr Debütalbum betitelt. Kyle, Chris und Ruthie aus Vermont machen durchgeknallten Indie-Rock mit Hang zum 6o-er Pop a la Beach Boys. Die schräge Stimme des Sängers, der sich auf den Tracks die Seele aus dem Leib brüllt und irgendwie ein bisschen an Tom Waits erinnert, passt dennoch gut zu dem ungeschliffenen Sound des Trios. Ich habe mir mal Cracked ausgesucht, das als ein gewaltiger Gitarrenkrach in extremer Schieflage beschrieben werden kann. Ein Crazy Sound-Chaos. Kein Wunder, dass Devendra Banhart schon zur Fangemeinde gehört.

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Song der Woche # 12

Diese Woche favorisiere ich persönlich spanische Musik. Nachdem ich euch Crystal Fighters vorgestellt habe, kommt nun auch der Song der Woche auf spanisch. Genau genommen, vom Neo-Hippie Nummer Eins Devendra Banhart, der mit Brindo eine wundervolle  Ballade geschaffen hat, die zum Träumen verleiht. Banhart, der venezuelanische Wurzeln besitzt, hat schon sieben Alben veröffentlicht, wobei sein letztes What Will We Be heißt und von 2009 ist. Kleine Spanischstunde vorab: Brindar bedeutet, auf etwas anstoßen oder widmen und brindo ist die erste Person Singular.

Das Lied ist von seinem letzten Album und erinnert an eine laue Sommernacht irgendwo am Meer. Der perfekte Einstieg also, von wärmeren Tagen zu träumen.

Hier ist das „Musikvideo“ zu Brindo: Ein Werbespot für Sonnenbrillen mit Devendra Banhart in der Hauptrolle.

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Devendra Banhart and the Grogs: „Tell It To My Heart“

cooles Cover des 80er Jahre Hits mit zusammengeschnittenen Videos:

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Devendra Banhart Learns Skating

and he has NEVER skated before…

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Megafreak, Megafun, Megapuss

Was denkt man, wenn man auf einem CD-Cover zwei nackte,vollbärtige Männer sieht, die sich wie Steinzeitmenschen mit Messer und Muskeln bekämpfen? Eklig, gestört, anstößig, abgedreht? Alles ist zutreffend, nur nicht langweilig! Die zwei Naturburschen, um die es sich handelt, heißen Devendra Banhart und Greg Rogove und zusammen sind sie Megapuss, zu deutsch: Megamieze. Gestörter Name, gestörte Typen? Auf den ersten Blick ja, befasst man sich dennoch mehr mit diesem Freak-Folk-Phänomen, dann wird es schwer, sie nicht irgendwie zu mögen, ja sogar sie zu bewundern. Ja, ihre Lieder zeugen nicht gerade von musikalischer Tiefe und ja, manche wirken etwas ermüdend, aber eben weil ihr Debüt „Surfing“  so herrlich locker ist, ist es ein einziger Musikspaß. Und um Fun geht es bei den beiden allemal.

Devendra und Greg gründeten ihr musikalisches Nebenprojekt 2008 auf einer gemeinsamen Tour, als sie aus Spaß vor ihrem Auftritt einen Song schrieben und sich einen Bandnamen ausdachten. Schnell hatten sie 14 Lieder fertig und nahmen ihre erste Platte „Surfing“  auf. Der Titel passt immens zum Hippiewerk der beiden. Wellenreiten unter der Sonne Brasiliens. Leicht, locker, lebensfroh. „Lavender Blimp“ ist ein raschelndes Gitarrenkurzspiel, das von Sonnenspaß und Mondschwingen erzählt. “ We are the ones who come from the sun. We are the ones who come when we come.“ Eine fröhlich-heiteres Wiederaufleben vom Flower-Power-Gedankengut. Ähnlich ist auch „To the Love Within“, das durch Trommeln und Rasseln dominiert und ein perfekter Song ist fürs nächtliche Lagerfeuergelage. Begleitet auf den Drums werden die beiden Homies von ihrem Buddy Fab Moretti, bekannt durch die Strokes. Das Album fängt verhältnismäßig harmonisch mit „Crop Circle Jerk ´94“ an, betont aber schon wohin es führen wird. Lässig, hip und vollkommen verrückt. Wirklich weirdo wird es schon beim zweiten Stück „Duck People, Duck Man“, auf dem Komiker Anziz Ansari etwas von Entenmenschen erzählt, die auf Vitamin C schwören und sich gegen Vorurteile wehren. Sinnloser Text zunächst, aber vielleicht auch metaphorisch für alle diskriminierten Gruppen auf dieser Welt. Bei Megapuss kann man sich nie sicher sein, ob sie das alles nur als Spaß verstehen oder ihre Lieder zum Teil doch eine Botschaft haben. So auch die Homo-Hymne „Adam & Steve“, die mit dem Gitarrensolo von „Careless Whisper“ rebellisch chaotisiert. Das dazu gedrehte und auch einzige Video nimmt Right Said Freds „I´m too sexy“  auf die Schippe. Anders ist es auch nicht zu erwarten.

Der provokanteste Song ist wohl „An Gun on his Hip and a Rose on his Chest“, der immer mit „Fuck the …in the asshole“ einleitet. „Aw, I´m just kidding“. Ach, wirklich? Zum Schluss hin wird es etwas ruhiger und gezogener, was viele Kritiker negativ bewerten. Die beiden Pseudohippies brauchen eben auch mal ein bisschen Ruhe vom ewigen musikalischen Rumspringen.

„Surfing“ verspricht was der Titel beinhaltet. Antifolkiges Hippiegitarrengedöhnse gepaart mit  lateinamerikanischen Trommelwirbeln und salsalastigem Rasselscheppern. Tanzen und schwingen auf den Wellen. Was immer die Kritiker lästern , die kalifornischen Musikkünstler lassen an origineller Abwechslung nichts zu wünschen übrig und bringen einen zum Schmunzeln beim Zuhören. Der Spaßfaktor ist das wichtigste, das spürt man sowieso bei der durchgeknallten Band selber. Megapuss ist ein verrückt-verruchtes Künstlerprojekt, das einmal etwas neues präsentiert gegenüber der oft angepassten Rockszene. Erfrischend freakig, erfrischend anders. Ihre Musik passt zu lauen Sommerabenden in der Natur. Unbeschwert und frei. So wie es die echten Hippies vor Jahrzehnten ausgelebt haben.

http://www.myspace.com/megapuss

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