Schlagwort-Archive: konzert

Fuck Art, Let´s Dance im Interview: „Lasst euch einfach gehen!“

Nicht nur ihr Name klingt gut, sondern auch ihre Musik. Fuck Art, Let´s Dance aus Hamburg sind zurzeit im Studio und basteln an ihrem Debüt-Album. Wir trafen das Indiepop-Trio Nico, Tim und Romeo vor einem Gig auf ihrer Deutschland- Tour Anfang des Jahres  und quatschen mit ihnen über Labels, Lampenfieber und Lust am Spielen.

Indielikat: 2012 seid ihr ja viel getourt. Wie habt ihr das Jahr so erlebt?

Tim: Kein Jahr ging schneller vorbei. Wir sind sehr viel getourt in vielen Städten und es sind mehr Leute gekommen zu unseren Shows als vorher.

Romeo:  Es ist ziemlich viel passiert. Wir sind erwachsener geworden und haben uns musikalisch weiterentwickelt.

Nico: Wir sind viel mehr eine Einheit geworden. 2012 war für uns das gute Jahr mit 100 Konzerten.

Indielikat: Ihr habt bereits zwei EPs veröffentlicht. Folgt bald auch ein Album?

T. : Wir haben uns ja musikalisch einfach verändert und es wurde Zeit fürs Album. Letzten November haben wir angefangen und Frittenbude hilft uns.

R.: Wir sind ja gerade im Studio in Berlin mit Jakob. Das ist gerade das große Thema bei uns.

Indielikat: Sind dann nur neue Songs darauf enthalten?

R: Ja, nur neue Songs. Diese Tour ist die letzte mit dem Set, das wir haben.

Indielikat: Ihr werdet oft mit Bands wie Two Door Cinema Club verglichen. Wie würdet ihr euch einordnen?

R: Wenn du sagst, du machst Indie und tanzbar, ist das schlecht. Das macht ja jeder.

T: Die Zeit der Genres ist vorbei. Es ist schwer für uns, uns einzuordnen, da wir uns immer weiterentwickeln.

Indielikat: Was hört ihr denn so privat ?

T: Ich höre unglaublich viel Hip Hop.

N: Witchhouse und Purity Ring gerade. Ich mag diesen düsteren Sound,  also mehr Atmosphäre und mehr elektronische Spielereien. Manchmal höre ich  dann auch Local Natives oder so. Mit unserem neuen Album wollen wir jedenfalls technischer werden.  Auf der Bühne gehen wir viel mehr ab. wir gehen ein bisschen in diese Math-Rock Richtung. Das  ist was Leute vielleicht nicht erwarten, aber es ist immer noch unser Sound.

Indielikat: Ihr seid auf Audiolith, was ja bekannt ist für seine elektronischen Acts und vor allem seinen Hang zum Politischen. Inwiefern passt ihr da rein?

N: Wir waren selber etwas überrascht. Aber es gibt ja ganz verschiedene Acts auf diesem Label.

T: Wir haben uns einfach auf Anhieb gut verstanden. Das hat dann gepasst.

Indielikat: Seid ihr quasi eine Art verschworene Gemeinschaft?

N: Ich find das Gefühl ziemlich geil, wenn man mal sagt, okay komm, wir chillen jetzt mal alle zusammen oder wir gehen ins Berghain abdancen. Das könnte ich mir halt  bei einem Warner-Chef nicht vorstellen. Alle verstehen sich, alle sind eine Familie. Das ist das Coole.

Indielikat: Politische Texte , wie sie Frittenbude oder Egotronic schreiben, interessieren euch also nicht?

N: Politisch sind unsere Texte gar nicht. Unser Album hat eigentlich das Oberthema, dass es ums Ausbrechen geht. Um Erwachsenwerden und Selbstfindung. Audiolith ist zwar ein sehr politsches Label, aber das hat auch nicht gestört, dass wir  selbst nicht so sind.

Indielikat: Findet ihr es nicht krass, wenn es bei Frittenbude heißt: „Nie wieder Deutschland“?

T: Es ist auch nur das Oberflächliche in den Texten ,was nach außen scheint. Was genau sie denken, da müsste man sich mit ihnen zusammensetzen und über Politk reden.

Indielikat: Euer Name impliziert auf die Kunst zu scheißen. Eure Musik ist aber auch eine Art Kunst, wie jede andere auch.

N: Wir sagen ja nicht, dass wir Kunst hassen. Wir mögen halt nicht diese Einstellung, sich irgendwas anzuschauen, sei es Konzert oder Kunst, und  dann alles mit scharfem Blick genau analysieren zu wollen. Ätzend.

T:  Sich einfach gehen lassen, das wollen wir damit aussagen.

Indielikat: Viele Bands spielen ähnliche Musik wie ihr. Wie kann man da noch hinausstechen?

T: Wir sind halt eine Band und machen unser eigenes Ding. Ob die Leute das annehmen oder nicht, können wir nicht beeinflussen. Für mich persönlich ist es interessanter, ob eine Band z.B lang befreundet ist seit ihrer Kindheit und schon viel zusammen durchgemacht hat. Das spiegelt sich ja dann auch in der Musik wieder.

Indielikat: In der heutigen Musikbranche ist es ja auch schwer, Fuß zu fassen.

T: Wichtig ist halt immer am Ball zu bleiben, sich den Arsch wund spielen und nicht aufzugeben. Wenn man merkt, dass es das Richtige ist und auch den Leuten gefällt, dann sollte man nicht aufhören. Es ist halt eine heiden Arbeit und man darf sich nicht zurücklehnen.

N: Man weiß ja eh nie was kommt. Dann kann man nur das machen, was man liebt.

Indielikat: Ihr seid für das Album nach Berlin gezogen, das machen ja gerade viele. Warum dorthin?

T: Das hat sich angeboten, weil Jakob von Frittenbude da auch lebt. Wir wollten das Album sehr gerne mit ihm machen.

R: Ob wir nach den Aufnahmen da noch bleiben, steht erst mal in den Sternen.

N: Hamburg ist im Vergleich zu Berlin auch mega klein. Du hast dein Szene-Viertel und das wars. In Berlin kannst du überall hin. Es ging aber nicht um die Stadt, sondern weil Jakob da war. Jemanden zu haben, mit dem du dich richtig gut verstehst, ist das Wichtigste

Indielikat: Wie sieht es denn mit eurer Fanbase aus? Gibt es regionale Unterschiede?

T: Hmm, das ist schwer einzuschätzen, wie groß wir sind. Kassel und Regensburg gehen richtig gut. In vielen Städten sind wir ja zum ersten Mal. Aber vor allem die Leute in kleinern Städten sind heiß darauf, wenn man mal solche Musik  wie wir spielt.

N: In Mühlhausen zum Beispiel gibt es nur einen Schuppen und da gehen alle hin. Wir haben da gespielt und es war rappelvoll. Das war cool.

Indielikat: Habt ihr nach so vielen Gigs überhaupt noch Lampenfieber?

R: Jetzt wieder schon, da wir lange nicht mehr gespielt haben.

T: Wird aber richtig geil, wieder zu spielen.

Indielikat: Ihr seid ja schon eine Band, bei der die Leute abgehen sollen.

T: Ja, wir wollen die Leute auf jeden Fall unterhalten.

R: Es soll ja auch beiden Seiten Spaß machen. Uns und den Leuten.

Fuck Art, Let´s Dance sind auch bald wieder auf Deutschland Tour. Hier die Daten:

13.04.2013
DE – Osnabrück – Popsalon
26.04.2013
DE – Berlin – About Blank
27.04.2013
DE – Augsburg – Schwarzes Schaf
28.04.2013
DE – München – Feierwerk
11.05.2013
DE – Hamburg – Molotow
19.05.2013
DE – Töging am Inn – Bock Am Inn Open Air
25.05.2013
DE – Graal-Müritz – Jugendclub
30.05.2013
AT – Graz – Springfestival
31.05.-02.06.2013
DE – Mannheim – Maifeld Derby
04.07.-06.07.2013
DE – Zinnowitz – Utopi
12.-14.07.2013
DE – Hannover – Bootboohook

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Interviews

Verlosung: Warpaint in München

Die feschen Damen von Warpaint sind seit ihrem Debüt „The Fool“ in aller Munde und lieferten so einige grandiose Live-Auftritte ab. Am 19. Juli kommt die Band für eins von zwei Deutschlandkonzerten nach München – und ihr könnt dabei sein! Wir verlosen 2 x 2 Gästenlistenplätze für die Show in der Freiheiz.

Was ihr nur dafür tun müsst: Wir würden  gerne euren Lieblingssong von Warpaint wissen. Liket unsere Page auf Facebook  und postet euren Song als Comment unter den Facebook- Artikel. Mit etwas Glück seit ihr am 19. Juli live in München dabei. Einsendeschluss ist der 17. Juli. Die Gewinner werden dann in Facebook benachrichtigt. Viel Glück euch!

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Verlosung

I Heart Sharks Konzert im Arte-Stream

Gerade durch Zufall in der arte-Mediathek gefunden: der komplette Videomitschnitt des Berlin-Konzerts von I Heart Sharks.
Auch wenn das Konzert direkt live vor Ort sicher noch stärker war, lohnt es sich mal reinzuschauen, gerade wenn man einfach spontan mal ein bisschen Party im eigenen Zimmer machen möchte.

Hier klicken für das Video in der Arte-Mediathek.

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Live

Friends im Zoom Club, Frankfurt

Körperkontakt erwünscht! Vor überschaubaren Publikum spielen Friends im kleinen Frankfurter Zoom Club (26.4.12) und scheuen sich nicht, mit den Gästen entspannt zu plaudern.

Vor allem Sängerin Samantha spring oft von der Bühne und tanzt lasziv mit einigen Zuschauern. Star-Allüren? Keine Spur. Die fünf Brooklyner sind derzeit die neueste Entdeckung im Indie-Kosmos und touren gerade duch paar deutsche Städte. Jung, sexy und cool präsentieren sich Friends auf der rot beleuchteten Bühne. „Hey guys, how you´re doing?“,nuschelt Samantha in typisch amerikanischem Slang ins Publikum. Neben ihr macht Bassistin und Keyboarderin Leslie die weibliche Front in der Band komplett. Die beiden Frauen messen gerade mal jeweils 1,55 m, scheinen aber die Hosen in der Gruppe anzuhaben. Percussionist Oliver trommelt Kaugummi kauend mit spaßiger Miene während Nikki und Matthew jeweils Gitarre und Synthesizer bedienen. Das Durchschnittsalter der Band ist schwer einzuschätzen. Von Anfang bis Ende Zwanzig ist alles möglich.

Kein Wunder, dass Friends gerade als der heiße Scheiß gelten. Ihr Post-Synthie Pop ist von funkigen Riffs der 70er und Old-School Beats der 80er beeinflusst. Typisch Brooklyn Sound könnte man meinen, aber Friends bieten mehr: Tropische Rhyhtmen, Disco-Pop und Samantha Urbanis starke Stimme vervollständigen ein eingängiges Sound-Mosaik, das zum absolut Tanzen verpflichtet.

Den Hipster-Kleidungsstil mögen sie trotzdem. Die Frauen glänzen gepirct im 80er Lock und die drei Männer sind elegant sportlich in Chucks und engen Hosen gekleidet. Neben den Hits Friend Crush und I´m His Girl spielt die Band fast alle Lieder aus dem Debüt Manifest!, das erst Anfang Juni hier erscheint. Die Leute tanzen überdurchschnittlich oft zu den Sounds und Friends ziehen trotz erheblicher Müdigkeit gut gelaunt ihre Show ab. „We ´re really tired because we just came from Berlin.“, haucht Samantha ins Mikro. Die anderen wechseln sich bei fast jedem Stück mit den Instrumenten ab, obwohl keiner wirklich professionell spielen gelernt hat. Vor allem ist ihr Spaß an der Sache deutlich zu spüren –  Für bestimmt groß rauskommende Newcomer ein Pluspunkt. Nach zwei kurzen Zugaben geht es dann zurück in den Backstage Bereich oder zum Plaudern mit Fans. Friends sind zwar noch relativ unbekannt, haben aber alle Eigenschaften, um größere Shows zu spielen. Live strahlen sie genauso viel Coolness aus wie ihre Songs. The next big thing? Definitely!

Ein Kommentar

Eingeordnet unter Live

French Films begeistern im Kulturpalast

Dass French Films einiges drauf haben, war schon nach Veröffentlichung ihrer EP Golden Sea klar. Inzwischen haben sie nicht nur mit ihrem Album Imaginary Future die Erwartungen erfüllt sondern auch bewiesen, dass die Songs live genauso abgehen.
Wiesbaden war die letzte Station einer ausgedehnten Tour, die die Finnen nicht nur durch Europa sondern auch nach Japan geführt hat. Der Kulturpalast war dann auch sehr gut gefüllt, als die fünf Jungs nach einem lauten und interessanten Vorprogramm des Noise-Pop Duos Young Hare die Bühne betraten.
Etwa eine Stunde lang gaben sie die Songs ihres Albums und auch der EP zum Besten und sorgten dafür, dass kaum einer mehr ruhig stehen blieb. Das lag vor allem an der sommerlichen Unbeschwertheit, die in jedem Lied steckte und auf das Publikum übergriff. Dazu kam die leichte Melancholie, die in den Texten und auch dem tiefen Gesang der drei sich abwechselnden Sänger mitschwang, und die Atmosphäre zu einer ganz besonderen machte. Clubkonzert at it’s best!
Wir waren ganz klar nicht die einzigen, die gerne noch etwas länger die Anwesenheit der netten finnischen Jungs genossen hätten, doch nachdem sie fast ihr gesamtes Songrepertoire durch hatten und nach enthusiastischen „Zugabe“-Rufen auch diese gegeben hatten, verabschiedeten sich French Films mit wiederholten Dankesbekundungen auf Deutsch und Englisch und hauptsächlich dafür, dass wir alle so gute Tänzer waren – nichts zu danken, für euch doch immer!

Ein Kommentar

Eingeordnet unter Live

The Horrors Live in NYC auf MTV Hive

Auf MTV Hive gibt es den den Auftritt der Horrors in der Webster Hall in New York zu sehen. Es ist aber nur ein Mitschnitt von paar neuen Tracks aus Skying. Wer in Amerika lebt, konnte den Live-Stream mitverfolgen. Im Titel-Interview mit dem NME erklärte Bassist Rhys ganz offen, die Band habe während der Aufnahmen „lots of pills“ genommen. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber Faris sieht verdammt abgefuckt aus. Er trifft nicht alle Töne richtig (z.B. bei I Can See You) und wackelt die ganze Zeit mit seinem Mikro rum. Bei Endless Blue denkt man kurz Zeit, er kann ohne Mikro-Stütze nicht mehr allein stehen. Maybe too much pills, dude…

The Horros Live in NYC

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Update

Bombay Bicycle Club in der Batschkapp

Dass Bombay Bicycle Club eine fleißige Band sind, ist bekannt. Für ihr neuestes Album A Different Kind of Fix, das am 12. September erscheint, ging das Quartett auf Promo-Tour und landete in Frankfurt. Begleitet von den Indie-Rockern Flashguns (guter Geheimtipp), spielten BBC ihre größten Hits, unter anderem auch neue Tracks. Nur eines fehlte: Songs aus dem zweiten Album Flaws. Kein einziges Akkustik-Lied. Etwas schade.  Always Like This, Evening /Morning oder Cancel On Me vom Debüt fanden großen Anklang beim Publikum. Und immer wieder zu beobachten- das Dauerlächeln von Sänger Jack Steadman. Er wirkte so, als ob er während des gesamten Auftritts in sich hineinlächeln würde. Sympathisch, sympathisch allemal. Das junge Alter der Band war bei der Professionalität fast vergessen.

                                                                                                                Der Sänger von Flashguns

Neue Song wie Shuffle oder How Can You Swallow So Much Sleep animierten zum Tanzen. BBC haben wieder alte Pfade eingeschlagen. Schneller tanzbarer Indie-Rock mit Gute-Laune-Faktor. Somit scheint der Ausflug ins Folk-Genre mit Flaws (2010)  einmalig gewesen zu sein – Was die Playlist auch beweist. Live ist die Band jedenfalls absolut sehenswert. Konzentriert, aber nicht abgehoben. Bei Always Like This gröhlt die Menge mit – und Jack Steadman grinst in sich hinein.

Live bei Glastonbury mit Shuffle:

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Live

Weniger ist mehr – Cat´s Eyes in Köln

Diesmal nicht im heiligen Vatikan, sondern Mitten im Kölner Gewerbegebiet geben Faris Badwan und Rachel Zeffira ihr Deutschland-Debüt. Im alternativen Gebäude Neun versammeln sich die paar Leutchen, die abseits riesiger Konzerthallen in Genuss guter Musik kommen wollen. Köln, München und Berlin sind die drei Stationen auf der Tour von Cat´s Eyes. Das Publikum kann man an den Händen abzählen, aber die Stimmung ist entspannt. Faris und Rachel sitzen draußen gelassen auf einer Bank; er klimpert noch bisschen an seiner Gitarre rum und interessiert sich für nichts, was um ihn herum passiert.

21 Uhr. Jools Hunter aus Berlin erstaunen mit ihrem Esoterik-Art-Pop und tauchen in ihrer Klangwelt unter. Es ist erst ihr zweiter Auftritt. Die paar technischen Pannen sind entschuldigt. Die Musik bewegt sich zwischen Experimental, Elektro und Dream-Pop mit Tendenz, gleich abzuheben. Zweiter Auftritt und schon Support-Act für Cat´s Eyes – Nicht schlecht.

Cat´s Eyes schauen sich den Auftritt hinten beim Mixpult an, bevor sie selbst die Bühne betreten. Cat´s Eyes ist passenderweise Opener. Badwan spielt in Jeansjacke konzentriert Gitarre, während Zeffira schuhlos das Keyboard bedient. Die Bühne ist voll von Musikinstrumenten. Die klassisch ausgebildete Zeffira spielt Orgel, Klarinette, Keyboard und bei I´m Not Stupid  sogar Xylophon. 60s Pop mit Klassik-Note. Der Gig verläuft ziemlich unspektakulär. Beide sagen natürlich nichts zum Publikum, außer höflich Thank You zum Ende jedes Liedes. Zwei Covers gibt es auch noch dazu. Lucifer Sam von Pink Floyd als zweiter Track und The Crying Game von Dave Berry. Leider ist The Best Person I Know nicht auf der Set-List.

Eine kleine Interaktion erlaub sich Faris dann noch. Nach Sunshine Girls wirft er schön die nassen Rosen aus dem Blumentopf in die Menge und geht von der Bühne. Danke! Rachel taucht kurz wieder auf und spielt zum Schluss alleine das romantische  Love You, Anyway. Dann ein Thanks a lot und weg.

Nach weniger als einer Stunde ist das Konzert schon vorbei. 13 Tracks wurden ohne viel Schnickschnack gespielt .Von einem Hintergrundbild oder üppig bunter Beleuchtung konnte nicht die Rede sein. Cat´s Eyes stehen wohl mehr auf die schlichte Variante, aber Hauptsache ihre Girlsgroup-Musik erfrischt unsere Gemüter. I Say: Back to Understatement.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Live

Das Konzert, das nie stattfand

http://www.facebook.com/pages/frenchfilms

Konzerthopping deluxe – das war meine Welt in den letzten Wochen. Auf ein Konzert freute ich mich dabei besonders, seitdem es vor anderthalb Monaten angekündigt worden war. Die finnische Indie-Band French Films, von der wir hier auch schon berichtet haben, sollte in dem ziemlich coolen Nachtleben in Frankfurt auftreten. Sie waren als Vorband der deutschen Alternative-Band The Stories angekündigt, die ich vorher gar nicht kannte und die ich mir so auch nicht angeschaut hätte.
Erstes Problem: Wie überzeugt man Leute mit auf ein Konzert zu kommen, einer Band die sie nicht kennen, nur um eine Vorband zu sehen, die sie nicht kennen? Offenbar muss ich überzeugend sein, denn ohne die Lieder zu kennen, sagten mir Leute zu. Doch dann tauchte gleich das nächste Problem auf: Aufgrund verschiedener Kommunikationsschwierigkeiten war ich an diesem Abend zum Arbeiten eingeteilt – doch auch dieses Problem ließ sich lösen. Am Morgen des Tages an dem das Konzert stattfinden sollte, konnte ich durch ein paar Gespräche abklären, dass ich doch frei hatte.
Dem Auftritt auf den ich mich so gefreut hatte stand also nichts mehr im Wege – von wegen! Eine Stunde nach dem erlösenden „Geh auf dein Konzert!“ checkte ich noch einmal die Homepage des Clubs – die mich schön darauf hinwies, dass das Konzert „auf unbestimmt“ verschoben sei. Verschoben! Und das fällt denen natürlich erst am selben Tag ein! Telefonisch war beim Nachtleben natürlich niemand zu erreichen, auch meine Mail wurde bisher nicht beantwortet.
Es ist schon schade, dass ein so angesagter Club wie das Nachtleben sich da so unprofessionell zeigt. Diese Informationspolitik ist auf jeden Fall noch ziemlich verbesserungswürdig.

Aber um diesen Artikel noch irgendwie positiv zu beenden, weise ich euch jetzt einfach mal auf die neue Single Convict der French Films hin, die auch auf dem kommenden Album enthalten sein wird!

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Anti, Anti, Live

Baby Says The Kills Rock – Live in Berlin-Kreuzberg

Huxley´s Neue Welt. Berlin-Kreuzberg. Es ist der einzige Deutschland-Auftritt der Kills, die ihr neues Album Blood Pressures vorstellen. Das Huxley´s ist eine kleine Halle am Rande von Neu-Kölln. Sich in die ersten Reihen zu drängen ist einfach. Um kurz nach acht tauchen S.C.U.M als Vorband auf und bringen Psychedelic-Feeling in den Raum. Sänger Thomas ist eine Persönlichkeit für sich und schwebt während des fast dreiviertelstündigen Auftritts eher in einer Parallel-Welt. Hoffentlich wird man noch mehr von der Band hören.

Mosshart und Hince tauchen gegen viertel nach neun auf und setzen mit No Wow ein. Kompromissloser Blues-Rock mit zwei gut gelaunten Musikern. Hince ist wie immer lässig gestylt und haut die Töne locker aus der Gitarre. Mosshart schwenkt ihre schwarze Mähne und fesselt mit ihrer souligen Stimme das Publikum. Weiter gehts mit Heart Is A Beating Drum aus Blood Pressures. Die Zuschauer bewegen sich gut gelaunt und singen begeistert mit. The Kills sagen zwar nichts zum Publikum, aber die beiden haben offensichtlich auch ihren Spaß auf dem Konzert. Die beiden spielen Lieder aus allen vier Alben. Zu Satellite gröhlt das Publikum mit, bei URA Fever klatscht es den Takt. Mosshart sucht oft spielerisch die Nähe von Hince und zeigt sich gelassen. Hince gönnt sich zur Ballade The Last Goodbye ein Glas Rotwein und eine Zigarette;  Mosshart experimentiert bei paar Songs mit den Drums.

Ihre Leidenschaft für ihre Musik überträgt sich auch aufs Publikum. Nach 80 Minuten verabschieden sich The Kills und gehen verschwitzt von der Bühne. Einen großartigen Auftritt hinzulegen ist eben anstrengend.

The Kills – Blood Pressures: Back To Good Old Blues

Seit April ist nun die vierte Scheibe des Rockduos Jamie Hince und Alison Mosshart erhältlich. Krachende Sounds und brechende Gitarren gehören zum Standardwerk der Kills und  haben ihren Höhepunkt auf Blood Pressures. Im Gegensatz zum poppigen Midnight Boom besinnen sich die beiden auf dröhnenden Blues-Rock und setzen mehr auf die Gitarrenparts. Das machinenartig dreschende Satellite bietet den ersten Vorgeschmack. Düster, blues-lastig und wie immer krachend führt Blood Pressures das Markenzeichen der Kills weiter und präsentiert elf Songs, die den Style der ersten zwei Alben wieder aufleben lassen. Pots & Pans mit Country-Einschlag oder Jamie Hince Solozug auf Wild Charms könnten auf das experimentelle Keep On Your Mean Side passen. Mit The Last Goodbye findet sich zum ersten Mal eine Klavier-Ballade auf dem Album und zeigt eine weiche Seite der Band. Nail In My Coffin und Future Starts Slow liebäugeln mit den schnellen Sounds vom Vorgänger. The Kills vereinen alle verschiedenen Stile ihrer Alben zu einem – Blood Pressures ist das Produkt dieser Menage à Trois. Besser geht´s nicht.

Highlights: DNA, Baby Says, Nail In My Coffin, Heart Is a Beating Drum

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Live, Platten unter der Lupe